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KI generiert: Das Bild zeigt eine Gruppe von Menschen, die durch einen Obstgarten oder eine landwirtschaftliche Fläche geht, umgeben von vielen grünen Bäumen. Im Hintergrund erstreckt sich eine weite, ländliche Landschaft unter einem klaren blauen Himmel.

Wissen, wo's herkommt

Wer: Oscar & Jonás Morell

Wo: Cheste / Valencia

Wann: 1984, Bio von Anfang an
Wieviel: ca. 50 ha

Zertifikate: EG Bio, Ecovalia

Morell

Orangen, Trauben, Aprikosen, Mandeln

Am 18.10.2024 haben wir den Familienbetrieb Morell von Oscar & Jonás Morell besucht. Der Obstbaubetrieb Frutas Oscar Morell S.L. wurde im Jahr 1984 von Oscar Morell und Gema Margos gegründet. Seit 40 Jahren widmet sich das Unternehmen dem Anbau, der Verpackung und der Vermarktung von hochwertigem Bio-Obst, insbesondere Orangen und Trauben. Die Obsthaine des Betriebs liegen 30 Kilometer westlich von Valencia, in einer klimatisch begünstigten Region, die seit Generationen für den Anbau von Zitrusfrüchten und Trauben mit unverwechselbarem Geschmack bekannt ist.

KI generiert: Zwei Männer stehen vor einem Orangenbaum und halten jeweils einige Orangen in ihren Händen. Sie befinden sich in einem Obstgarten mit vielen reifen Orangen.

Jonás & Oscar Morell

Von Anfang an war es Oscar und Gema wichtig, das Land im Einklang mit der biologischen Vielfalt und unter Berücksichtigung der natürlichen Kreisläufe zu bewirtschaften. Daher distanzierte sich der Betrieb von den damals verbreiteten, auf Massenproduktion ausgelegten Techniken, die vor allem in den 1980er-Jahren durch den großflächigen Einsatz von Chemikalien immer aggressiver und unhaltbarer wurden.

Das Unternehmen setzt auf eigene Bio-Produktion, langjährige Erfahrung und Beständigkeit in der Branche. Das Ergebnis sind Orangen und Trauben von erstklassiger Qualität und Frische, die vor allem in Spanien, Frankreich, Deutschland, Belgien und Österreich verkauft werden.

KI generiert: Eine Person in einem gemusterten Hemd hält einen Vortrag oder eine Präsentation in einer Halle, möglicherweise einer Lager- oder Produktionsstätte, während ein anderer Mensch das Geschehen mit einem Smartphone filmt. Im Hintergrund ist ein Traktor und gestapelte Kisten zu sehen.

Jonás Morell erklärt uns den Familienbetrieb

Die Familie Morell ist uns, mit Ihrer natürlichen und herzlichen Art, sehr sympathisch. Jonás hat in Süddeutschland länger in einem Gärtnereibetrieb gearbeitet, daher spricht er hervorragend Deutsch. Wir konnten viele Einzelheiten aus der Entwicklungsgeschichte der Familie und des Betriebes erfahren. Amanda, die Schwester von Jonás, arbeitet auch mit im Betrieb. Beide entlasten Ihre Eltern schon jetzt sehr und es ist schön, das sie die Wertschätzung und den Respekt vor Mensch und Natur, weiter verfolgen.

In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 40-jähriges Jubiläum im ökologischen Landbau. Dabei werden viele Erinnerungen wach:

In den 1990er-Jahren fuhr die vierköpfige Familie mit dem Lieferwagen zur Biofach-Messe, zunächst nach Frankfurt und später nach Nürnberg – ein echtes Abenteuer! Damals wurden Fähnchen auf die Felder gesteckt, um zu verhindern, dass sie von Flugzeugen mit Pflanzenschutzmitteln besprüht wurden. Der biologische Anbau war zu Beginn nicht einfach und erforderte viel Überzeugung und Engagement.

Jonás  und Amanda erlebten in ihrer Kindheit, wie ihre Eltern nach langen Tagen der Ernte oder Feldarbeit spät und erschöpft nach Hause kamen. Die meisten landwirtschaftlichen Arbeiten wurden damals, und werden auch heute noch, von Hand erledigt und die Familie ist meist mit dabei.

KI generiert: Das Bild zeigt eine Fabrikumgebung, in der zwei Personen neben einer Förderanlage arbeiten. Die Halle ist geräumig und es sind verschiedene Maschinen und Ausrüstungsgegenstände zu sehen.

Amanda & Gema in der Packhalle

Mit dem Bus sind wir dann über kleine dörfliche Straßen zu den Orangenplantagen gefahren. Die 50 ha Anbaufläche verteilen sich auf 20 Parzellen. Bei Morell sind die Plantagen eher kleiner und geben der Landschaft seinen Charme. Drei Erntedurchgängen sind bei den Orangen die Regel, um immer den optimalen Reifegrad zu erzielen. Der erste Gang ist selektiv, beim zweiten Mal ist die Menge am größten und beim dritten Durchgang werden eher die innen liegenden Früchte beerntet.

KI generiert: Das Bild zeigt Orangen, die an einem Baum hängen, umgeben von grünen Blättern und einem klaren blauen Himmel im Hintergrund. Der Hauptinhalt ist ein Orangenbaum mit reifen Früchten.

Die ersten Orangen zeigen Farbe und die Ernte kann beginnen.

Neben dem Bio-Anbau setzt sich Oscar Morell auch für gesellschaftliche Belange ein. Das Unternehmen ist Gründungsmitglied der Gemeinwohlökonomie-Initiative in der autonomen Region Valencia und zeigt großes Engagement für das Wohl seiner Mitarbeitenden, was unter anderem durch die Ecovalia-Zertifizierung belegt wird. Viele Beschäftigte sind dem Betrieb seit Jahren treu, wie Jonás berichtet. Um die Belastung durch die hohen Wohnkosten in Cheste, das nahe bei Valencia liegt, abzufedern, hat das Unternehmen zwei Wohnungen am Stammsitz erworben. Diese werden zu günstigen Konditionen an Mitarbeiterfamilien vermietet.

KI generiert: Das Bild zeigt einen gemütlichen Garten mit großen Bäumen und mehreren Sitzgelegenheiten aus Metall. Im Hintergrund ist ein Gebäude zu erkennen, das von Pflanzen umgeben ist.

Alte Johannisbrotbäume im Garten von Gema und Oscar

Direkt neben einem Orangenhain wohnen Gema und Oscar. Dort spenden alte Johannisbrotbäume schatten. Jonás gab uns viele interessante Informationen über die früher sehr verbreiteten Bäume mit auf den Weg. Die Früchte des Johannisbrotbaums, auch Karuben genannt, sind 10 bis 30 Zentimeter lange Hülsenfrüchte. Sie haben vielfältige Verwendungsmöglichkeiten:

  • Als Nahrungsmittel: roh, geröstet oder gebacken
  • Zur Herstellung von Mehl, Sirup und anderen Lebensmitteln
  • Als Viehfutter aufgrund ihres hohen Zuckergehalts
  • In der Kosmetik- und Pharmaindustrie

Interessanterweise haben die Samen des Johannisbrotbaums ein sehr einheitliches Gewicht von etwa 200 mg, was zur Entstehung des Begriffs "Karat" für die Gewichtseinheit von Gold und Edelsteinen führte. Johannisbrotbäume sind ökologisch wertvoll, da sie:

  • Den Boden schützen
  • Futter und Lebensraum für Tiere bieten
  • Den Charakter der Landschaft erhalten
  • Traditionelle Arbeitsplätze sichern

Zudem gehen ihre Wurzelknöllchen eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien ein, was zur Bodenfruchtbarkeit beiträgt.

Auf den Plantagen von Familie Morell sind ca. 400 Bienenvölker aktiv. Sie befruchten die Kulturpflanzen und finden Nahrung in der Gründüngung die Zwischen den Bäumen gedeiht.

KI generiert: Eine Gruppe von Menschen steht in einem Garten oder einer Plantage, und eine Person im Vordergrund scheint etwas zu erklären oder zu zeigen. Im Hintergrund sind Sträucher oder niedrige Bäume erkennbar.

Jonás erklärt uns die Gründüngung in einer neuen Plantage

Nach dem Ausflug zu den Plantagen ging es wieder zurück in die Packhalle. Im Untergeschoss, wo Maschinen und Geräte untergebracht sind, befand sich eine Besonderheit, die uns sehr beeindruckt hat. In einem kleinem separatem Raum züchtet die Familie Morell Marienkäfer, die später als Nützlinge in den Plantagen ausgesetzt werden. Im Winter werden Kisten, gefüllt mit Kartoffeln in Regale gestellt. Die Kartoffeln fangen schnell an zu Keimen. Diese zarten Keime sind die Ideale Nahrungsquelle für Blattläuse. Wenn die Blattläuse sich gut vermehrt haben, werden dort einige Marienkäfer ausgesetzt. Diese vermehren sich ebenfalls und können im Frühjahr, wenn der Schädlingsdruck in den Plantagen größer wird dort ausgesetzt werden. So haben die Nützlinge immer einen gewissen Vorsprung und es treten deutlich weniger Schäden in den Kulturen auf.

KI generiert: Das Bild zeigt eine Hand, die einen zylindrischen Kartonbehälter hält, auf dem ein Etikett mit der Aufschrift "Agrobío NEPHUScom" und verschiedenen Hinweisen zu Temperaturbedingungen zu sehen ist. Der Behälter scheint zur biologischen Schädlingsbekämpfung zu dienen.

Marienkäfer zur Zucht für die kommende Saison

Nach der Besichtigung hat Familie Morell noch einen kleinen Imbiss spendiert und wir konnten in gemütlicher Runde unsere Erlebnisse und Eindrücke besprechen. Auch einige langjährigen persönlichen Kontakte zur Familie Morell konnten gepflegt werden. Wir wünschen der gesamten Familie alles Gute auf ihrem Weg und empfehlen Ihre Erzeugnisse uneingeschränkt weiter.

KI generiert: Eine Frau sitzt lächelnd auf einem Rollator, während ein Mann neben ihr steht und ebenfalls lächelt. Beide befinden sich in einem Raum mit Autositzen im Hintergrund.

Gema & Christian (Naturkost Schramm) kennen sich schon lange.

Zum 40 jährigem Betriebsjubiläum gibt es übrigens ein Video auf Youtube. Es ist auf Spanisch, doch die Bilder geben auch unsere Eindrücke wieder.